Hier ein paar Erlaeuterungen zu meiner alten Familie in Los Ceibos:
Die beiden Eltern:
Fanny ist Educadora (Erzieherin) und somit Ersatzmutter der Kinder in diesem Casa Familiar!
Sie ist aus Kolumbien, wie einige Menschen hier in Ibarra. Teils Fluechtlinge der Guerilla Problematik, teils Einwanderer anderer Hintergruende..
Sie lebt mit ihrem Mann Marcelo und ihrer Tochter Karla in diesem Haus.
Da sie die Educadora ist bekommt sie dieses Haus sowie Strom, Wasser und Nahrungsmittel von der Fundacion gestellt. Jedoch hat sie dafuer einen sehr schwierigen aber auch schoenen Job. Fanny macht diesen Job definitiv mit Herz, sie liebt die Kinder und schafft es mit liebevoller Haerte alle im Griff zu haben.
Die Kinder:
Nachdem es ein paar Aenderungen mit den Kids gab leben jetzt insgesamt 8 Kinder in Los Ceibos:
Carla: Leibliche Tochter der Educadora.
Nelly: 22 Jahre
Sie ist die Aelteste der 8 die im Haus leben und geistig behindert.
Nelly ist sehr fleissig und arbeitet quasi den ganzen Tag im Haus (Kochen, Spuelen, Waschen, Fegen, Putzen...) Sie hat definitiv Humor, hat gerne geneckt....
Janina 14 Jahre
Negrita (hier in Ecuador kein negativer Begriff!). Sie ist gesund, jedoch muss ihre Mutter einige Jahre im Gefaengnis bleiben da sie an Drogenschmuggel beteiligt war. Hier in Ecuador wird dies sehr hart geahndet.
Janina musste vor kurzem einen herben Rueckschlag hinnehmen: Ihre Mutter war drauf und dran im November aus dem Gefaengnis zu kommen, was jedoch nach einem anderen Urteil verworfen wurde und 4 weitere Jahre Gefaengnis fuer sie bedeuten.
Charo 13 Jahre
Schwester von Nelly, ebenfalls geistig behindert. Muss Medizin nehmen um ihr Temperament usw. zu kontrollieren. Sie arbeitet normalerweise in der Fundacion (Kochen, Putzen)
Mit ihr war es sehr schwierig fuer mich Kontakt aufzunehmen und ihr Vertrauen zu gewinnen, da sie mir sehr verschlossen und teils sehr pubertierend entgegengetreten ist.
Alejandro (Alejo) 12 Jahre
Bruder von Nelly und ebenfalls geistig und leicht koerperlich behindert. Alejo ist ein Inzestkind. Er ist Sohn seiner aelteren Schwester(nicht von Nelly!) Leider kann Alejo nicht sprechen, jedoch gibt er durch einige Gesten und Laute zu verstehen was er meint (z.B. Brum-Brum sind Busse oder Laster, Tschhhhhh Flugzeug, Jam-Jam Lecker bzw. Hunger usw...)
Mit ihm bin ich sehr viel Zeit unterwegs, da ich ihn zur Reittherapie und Schule begleite. Busfahren macht ihm sehr viel Spass und er ist im Allgemeinen echt sehr leicht zu haben!
Esthela 14 Jahre
Auesserst liebenswertes, geistig und koerperlich retardiertes Maedchen. Trotz ihrer 14 Jahre ist Esthela sehr klein, kann kaum laufen und sprechen. Fanny versteht sie sehr gut, ich hatte/habe immernoch so meine Probleme. Die mit Abstand ruhigste und langsamste Person im Haus. Fuer Mahlzeiten benoetigt sie bis zu 2 Stunden.Ebenfalls nimmt sie wie Alejo an der Reittherapie teil.
Sebastian 10 Jahre
Negrito. Ein etwas hyperaktiver Kollege, der mir aber sehr ans Herz gewachsen ist. Seine grosse Liebe ist das Singen (was ihn mir natuerlich noch naeher bringt) und Tanzen. Sein Mundwerk steht eigentlich nie still!
Sein Lieblingslied: "Quando me muera traeme un cruz de Marihuana!" (Wenn ich sterbe bringt mir ein Kreuz aus Marihuana!)
Die Geschichte Sebastians ist auch sehr schwierig: Sein Vater hat insgesamt 25 oder mehr Kinder, Sebastians Mutter ist verstorben. Der Vater denkt nicht an Verantwortung und deshalb befindet sich Sebas in Obhut der Fudacion.
Valeria 5 Jahre
Ihre Mutter hat psychische Probleme und kann deshalb nur wenig Sorge fuer ihre Tochter tragen. Jedoch scheint ihre Therapie Erfolg zu zeigen. Valeria kann Ende November zu ihrer leiblichen Mutter zurueckkehren.
Es gibt so viel mehr zu erzaehlen, aber fuer den Anfang ist das wohl einiges..
Ganz liebe Gruesse nach Deutschland
Kevin
Ecuador
Dienstag, 19. Oktober 2010
Viele Neuigkeiten aus Ecuador!
Hallo liebe Leser!
Erstmal bitte ich vielmals um Entschuldigung dass das mit der Berichterstattung so zu wuenschen uebrig gelassen hat. Diese Zeit war sehr sehr ereignisreich und alles zu erzaehlen ist jetzt natuerlich ein wenig schwierig.
Mein letzter Post hatte noch die Aussage, dass es mit meiner Familie hier in Ibarra sehr gut klappt. Das entspricht leider nicht mehr so ganz der Wahrheit.
Die Situation: Als ich nach Los Ceibos (Barrio oder Viertel in der meine Familie lebt) gekommen bin waren weder die Familie (Eltern, Kids) auf mich vorbereitet, noch hat mir eine Person etwas den Einstieg durch Kenntnisse der Situation der Kinder, der Eltern etc... erleichtert.
Dies hatte zur Folge, dass der Empfang maessig enthusiastisch ausgefallen ist, was zum einen auch mit den Behinderungen einiger Kinder zusammenhaengt. Heute jedoch sind diese umso mehr diejenigen, die mich sehr herzlich und euphorisch in Empfang nehmen!!!
Jedoch kam mir auch von Anfang an von den beiden Eltern wenig Interesse entgegen. (Was in anderen Familien der Fall war obwohl ich dort nicht fuer ein Jahr lebe....)
Ich bin aber definitv offen und interessiert an meine zukuenftige Familie fuer ein Jahr herangetreten. Klar sind die sprachlichen Schwierigkeiten besonders zu Beginn usw. nicht so ganz einfach. Jedoch ist das alles kein Problem, wenn die Chemie und das Interesse beider Seiten stimmig ist. Dies war leider nicht der Fall.
In Kurz: Meine Gasteltern waren nicht so ganz warm bzw. zufrieden mit mir und ich habe mich im Endeffekt auch unwohl gefuehlt, was den Dialog noch mehr gehaemmt hat.
Der Entschluss war jetzt letztenendes die Familie zu wechseln und meine bisherigen Aktivitaeten mit den Kids beizubehalten........
Seit meinem Wechsel sind jetzt ca. 1,5 Wochen vergangen und mir geht es sehr gut! Die Arbeit laeufft wesentlich besser und auch mit meiner Ex-Familie steht alles den Umstaenden entsprechend gut.
So viel zu diesem Thema!
Erstmal bitte ich vielmals um Entschuldigung dass das mit der Berichterstattung so zu wuenschen uebrig gelassen hat. Diese Zeit war sehr sehr ereignisreich und alles zu erzaehlen ist jetzt natuerlich ein wenig schwierig.
Mein letzter Post hatte noch die Aussage, dass es mit meiner Familie hier in Ibarra sehr gut klappt. Das entspricht leider nicht mehr so ganz der Wahrheit.
Die Situation: Als ich nach Los Ceibos (Barrio oder Viertel in der meine Familie lebt) gekommen bin waren weder die Familie (Eltern, Kids) auf mich vorbereitet, noch hat mir eine Person etwas den Einstieg durch Kenntnisse der Situation der Kinder, der Eltern etc... erleichtert.
Dies hatte zur Folge, dass der Empfang maessig enthusiastisch ausgefallen ist, was zum einen auch mit den Behinderungen einiger Kinder zusammenhaengt. Heute jedoch sind diese umso mehr diejenigen, die mich sehr herzlich und euphorisch in Empfang nehmen!!!
Jedoch kam mir auch von Anfang an von den beiden Eltern wenig Interesse entgegen. (Was in anderen Familien der Fall war obwohl ich dort nicht fuer ein Jahr lebe....)
Ich bin aber definitv offen und interessiert an meine zukuenftige Familie fuer ein Jahr herangetreten. Klar sind die sprachlichen Schwierigkeiten besonders zu Beginn usw. nicht so ganz einfach. Jedoch ist das alles kein Problem, wenn die Chemie und das Interesse beider Seiten stimmig ist. Dies war leider nicht der Fall.
In Kurz: Meine Gasteltern waren nicht so ganz warm bzw. zufrieden mit mir und ich habe mich im Endeffekt auch unwohl gefuehlt, was den Dialog noch mehr gehaemmt hat.
Der Entschluss war jetzt letztenendes die Familie zu wechseln und meine bisherigen Aktivitaeten mit den Kids beizubehalten........
Seit meinem Wechsel sind jetzt ca. 1,5 Wochen vergangen und mir geht es sehr gut! Die Arbeit laeufft wesentlich besser und auch mit meiner Ex-Familie steht alles den Umstaenden entsprechend gut.
So viel zu diesem Thema!
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